Corona verhindert neue Rekorde

01.02.2021

Siege, Medaillen, Bestzeiten und Rekorde sind das Motiv, warum sich Leistungssportler dem Training stellen. Die Athleten des Tirschenreuther Schwimm-Clubs hatten 2020 kaum Gelegenheit, neue Oberpfalzrekorde aufzustellen.

Dabei sollte im vergangenen Jahr bei Tirschenreuths Schwimmern die Ernte für jahrelange Trainingsbemühungen auch in Form neuer Oberpfalz- und Altersklassenrekorde eingefahren werden. "Stell dir vor, es ist Weihnachten und kurz vor der Bescherung fällt die Christbaumbeleuchtung aus." So fühlen sich nach Ansicht von TSC-Trainer German Helgert seine Schützlinge zum Jahreswechsel. "Enttäuschung und Frust sitzen angesichts der sportlichen Dunkelheit schon ziemlich tief, zumal ja auch keiner sagen kann, wann wir überhaupt wieder in einen geregelten Trainings- und Wettkampfbetrieb einsteigen können", so Helgert weiter.

Für das vergangene Jahr hatte man sich wahrlich viel vorgenommen bei den Kreisstädtern. Zumal der Saisonstart 2019/20 im Herbst des vorangegangenen Jahres äußerst vielversprechend anlief und man bis März 2020 deutlich über dem Soll lag. Qualifikationen für die überregionalen Titelkämpfe hatte man bereits in der Tasche und die Jagd auf neue Bestmarken war eröffnet. Die von Bezirksschwimmwart Klaus Grünberger (Auerbach) nunmehr veröffentlichte Übersicht über die aktuellen Oberpfalz- und Altersklassenrekorde zeigt: Allein Fynn Legat konnte mit seinen 0:32,53 über 50m Brust in der Altersklasse (AK) der 15- Jährigen einen neuen Langbahnrekord aufstellen.

Unterteilt ist die Rekordliste in Kurz- und Langbahn, offene Klasse sowie die einzelnen Altersklassen. Aktuell sind insgesamt 34 AK- und drei offene Oberpfalzrekorde im Besitz von TSC-Schwimmern. Im Gesamtklassement hat Kathrin Bachmeier die Bestmarke über die 200m Freistil mit 2:06,59 bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften im Herbst 2019 aufgestellt. Die Bestzeiten von Tim Schmalzreich über 200m Schmetterling (2:09,49) und 800m Freistil (8:37,37) stammen von den Deutschen Meisterschaften 2015 bzw. den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften 2014.

Auch bei den einzelnen Altersklassenrekorden hat Kathrin Bachmeier, die sich für 2020 zusammen mit ihren Mitstreiterinnen im TSC-Damenteam besonders viel vorgenommen hatte, die Nase mit insgesamt 16 Bestmarken aus den Jahren 2017-2019 vorne. Über 100 und 200m Freistil hält sie die Kurzbahnrekorde (K) für 15-, 16- und 17-Jährige, über 50m Freistil für 16- und 17-Jährige, über 400m Freistil für 16-Jährige sowie über 100m Schmettern für 16-Jährige. Auf der Langbahn (L) führt sie die Liste über 50m Freistil (AK 17), 100m Freistil (AK 16 und 17) und 400m Freistil (AK 16) an. Etwas älter sind da schon die Rekorde von Katja Bloßfeldt, deren drei Rekorde für 10-Jährige aus dem Jahre 2003 über 50m Brust (K und L) sowie 200m Brust (K) noch heute Bestand haben. Auch Simone Bayer findet mit ihrer 800m Freistilzeit (L) aus dem Jahre 2011 ebenso wie Anne Habedank mit dem 1500m Freistilrekord (L) von 2007 noch Eingang in die aktuellen Oberpfalz-Jahrgangsrekorde der AK 18 bzw. 19.

Bei den Herren heftet sich Fynn Legat mit fünf Altersklassenrekorden allmählich an die Fersen von Tim Schmalzreich (sieben). Legat führt auf der Langbahn die Listen über 50m Brust für die AK 12, 14 und 15 sowie über 100m Brust für die AK 14 an. Hinzu kommt der Kurzbahnrekord über 50m Brust AK 14. Tim Schmalzreich ist auf der Langbahn in der AK 17 über 200m Schmettern bislang ebenso unübertroffen wie in der AK 19 über 400 und 800m Freistil. Auf der Kurzbahn steht Schmalzreich bei den 18-Jährigen über 200m Schmettern sowie 800 und 1500m Freistil und über 800m Freistil der 19-Jährigen an oberster Position. Bleibt noch Stefan Bloßfeldt, dessen 50m Rückenzeit (K) aus dem Jahre 2007 von 9-Jährigen bisher nicht unterboten wurde.

Betrachtet man die Leistungsstärke und das Potential der aktuellen TSC-Top-Schwimmer, so ist es verständlich, dass nicht wenige von ihnen den verpassten Möglichkeiten des Jahres 2020 nachtrauern. Chancen, die sich in den einzelnen Altersklassen nie mehr ergeben werden. Ob, wann und wie man in der neuen Altersklasse im Jahr 2021 überhaupt wieder auf Rekordjagd gehen kann, steht derzeit in den Sternen, zumal auf viele der TSC-Leistungsträger im neuen Jahr auch schulisch in den Abschlussklassen besondere Herausforderungen warten.